von Nina Meller 19.04.2022
Ausflugstipps  / Brauchtum & Tradition

Traunkirchen...

...geschichtsträchtiger Ort mit faszinierender Vergangenheit

Die Gemeinde Traunkirchen im idyllischen Traunviertel am Traunsee gehört heute zu den schönsten und sehenswertesten Orten in Oberösterreich. Viele wissen gar nicht, dass sie auf eine lange, bewegte und sehr interessante Vergangenheit zurückblicken kann. Die begann schon vor rund 3500 Jahren, denn bereits in der Stein-, der Bronze- und der Hallstattzeit lebten hier Menschen. Zudem weisen Grabungen darauf hin, dass sich im jetzigen Traunkirchen einst eine heidnische Kultstätte befand.

Traunkirchen und seine Geschichte: das Kloster

Etwa im Jahre 1020 gründeten Benediktinerinnen der Abtei Nonnberg das Kloster Traunkirchen. Es ist mittlerweile das älteste Frauenkloster in Oberösterreich und kann ebenfalls auf eine nicht immer ganz einfache Vergangenheit zurückblicken. Im 14. Jahrhundert fiel es einem verheerenden Brand zum Opfer, wobei es völlig zerstört wurde. Doch die Benediktinerinnen bauten es wieder auf. Im Anschluss wurde ihr Betreuungsgebiet immer größer. 1332 war Traunkirchen schließlich Mutterpfarre für die Pfarren Hallstatt, Goisern und Aussee, später dann auch für Nußdorf am Attersee sowie Pinsdorf.

In den 1570er Jahren – also während der Reformationszeit – änderte sich jedoch alles. In Traunkirchen lebten zu dieser Zeit keine Nonnen, was bedeutete, dass das Kloster von Stift Kremsmünster aus verwaltet wurde. Etwa 50 Jahre später – 1621 oder 1622 – ging das Kloster Traunkirchen schließlich an das damals neu gegründete Jesuitenkolleg in Passau. Die Übergabe veranlasste Kaiser Ferdinand II. nach Zustimmung des Papstes. 1632 zerstörte ein erneutes Feuer sowohl das Kloster als auch die Kirche, und wieder erfolgte im Anschluss der Aufbau. Zu dieser Zeit erhielten die Gebäude die noch heute vorhandene Barockeinrichtung. Seit dem fürchterlichen Brand wird dieFronleichnams-Prozession übrigens bis heute als Seeprozessionabgehalten. Als der Jesuitenorden im 18. Jahrhundert schließlich aufgehoben wurde, ging das Kloster Traunkirchen samt der dazugehörigen Wälder an die Staatsforste über, und aus der Klosterkirche wurde eine Pfarrkirche.

Traunkirchen und seine touristische Entwicklung

Verkehrsmäßig war das Salzkammergut lange Zeit weitestgehend isoliert. Wichtigster Transportweg war noch im späten 18. Jahrhundert die Traun, auf der die unzähligen Salzschiffe ihre Fracht zunächst bis in den Donauraum brachten. Von dort aus gelangten sie dann bis ans Schwarze Meer. Personenverkehr gab es auf der Traun dagegen kaum, denn es machten sich nur sehr wenige Menschen auf den Weg ins Salzkammergut.

Mit der Salondame und Lyrikerin Karoline Pichler aus Wien änderte sich plötzlich viel. Sie reiste um die Jahrhundertwende nach Bad Ischl, das damals noch vollkommen unbekannt war. Doch ihr gefiel die Gegend und sie erzählte nach ihrer Rückkehr der vornehmen Wiener Gesellschaft davon. Fast gleichzeitig begannen Reiseschriftsteller, sich für die Region zu interessieren. Schon bald kamen die ersten Besucher: die kaiserliche Familie und der Adel, aber auch Maler und Literaten. Die Anreise war jedoch sehr beschwerlich: Die Fahrt von Wien dauerte ungefähr vier Tage!

Zunächst war Ischl natürlich touristischer Hotspot. Doch schon bald profitierte auch Traunkirchen vom zunehmenden Fremdenverkehr. Erst musste das Salzkammergut jedoch an das Verkehrsnetz der Monarchie angebunden werden. Der Ausbau der Reichsstraße begann 1832 und kam erst 1873 zum Abschluss. Die Dampfschifffahrt auf dem Traunsee wurde dagegen schon 1838 eingeweiht.

In der Folgezeit errichteten oder erwarben viele Adelige und Großbürger prächtige Villen in Traunkirchen. Diese dienten als Residenzen für die beliebte Sommerfrische. Traunkirchen erlebte dadurch einen nie dagewesenen Aufschwung. Plötzlich tummelten sich Musiker und Dichter, Maler und „hohe Herrschaften“ im Ort. Noch immer zeugen viele Gebäude und natürlich auch das Kloster Traunkirchen von der historischen Vergangenheit. Bei einem Bummel wird der Geist der vergangenen Zeiten noch einmal ganz lebendig.

Urlaub in Traunkirchen: zwischen Vergangenheit und Zukunft

Brauchtum und Traditionen spielen in Traunkirchen noch immer eine große Rolle. Sie sind sozusagen eine Hommage an die Vergangenheit und schenken uns und Ihnen die einzigartige Gelegenheit, in die vergangenen Jahrhunderte einzutauchen.

Unsere beiden Häuser, das Seehotel „Das Traunsee****S“ und die „Post am See****", bieten Ihnen das perfekte Ambiente für einen Urlaub in Traunkirchen. Sie befinden sich direkt am See beziehungsweise in unmittelbarer Seenähe.

über den Autor

Nina Meller

Nina ist als Direktrice für den Empfang verantwortlich und der erste Ansprechpartner für Hochzeiten auf unserer Veranstaltungshalbinsel Traunkirchen.

Sie ist in der Traunsee Region geboren und verbringt ihre Freizeit am liebsten aktiv im Salzkammergut.