von Kerstin Wiesauer 05.07.2023
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Märchenhafte Kraftplätze im Salzkammergut Teil 2

Anfang des Jahres hatten wir bereits einige der schönsten Kraftplätze im Salzkammergut vorgestellt. Also Orte, die eine magische Faszination ausüben, die uns erden, uns gelassener machen und uns den Stress und so manchen Alltagsärger vergessen lassen.

 

Heute möchten wir diese Reihe um drei weitere, wunderschöne Kraftplätze erweitern. Wieder sind es Orte, an denen wir neue Energie tanken und die Seele baumeln lassen können. Und wieder können wir uns nicht entscheiden, welcher der schönste Kraftplatz ist. Welcher ist Ihr Favorit?

Ewige Wand und Predigtstuhl

Schon die Namen hören sich nach ganz viel Ruhe, Frieden und Stille an. Und tatsächlich verzaubern uns die beiden Plätze mit einer einzigartigen Atmosphäre. Die Ewige Wand ist 1183 Meter hoch und eine wahrlich markante Erscheinung.

In unmittelbarer Nähe verläuft ein wunderschöner Sagenweg mit den aufwendig geschnitzten Holzfiguren aus insgesamt sieben berühmten Sagen des Salzkammergutes. Wer in die mystischen Geschichten eintaucht, vergisst alles um sich herum!

Der Gipfel der Ewigen Wand schließt sich direkt an den Predigtstuhl an. Hier oben erwarten Sie ein grandioses Panorama und ein Tiefblick, der selbst den Einheimischen noch immer eine ehrfürchtige Gänsehaut beschert. Je nach Tages- und Jahreszeit ist es so still, dass man rechts und links nur ein leises Rascheln vernimmt: Gerade bei etwas feuchter Witterung sind hier nämlich gerne Feuersalamander unterwegs.

Die imposante Felskulisse hat definitiv etwas Romantisches und lädt zum Innehalten und Abschalten ein.

Das Hallstätter Gräberfeld

Das Hallstätter Gräberfeld ist fast schon ein spiritueller Ort, der uns auf eine Reise in eine längst vergangene Zeit mitnimmt. Zwischen 800 und 350 vor Christi wurden hier circa 2000 Menschen bestattet, und mit ihnen kostbare Luxusgüter von unschätzbarem Wert. Die Gräber mit ihrem enormen Reichtum beeindruckten Forscher wie den schwedischen Archäologen Hans Hildebrand so sehr, dass der Begriff Hallstattkultur mittlerweile zu einem Synonym für die ältere Eisenzeit wurde.

Die meisten der Verstorbenen wurden hier in ausgestreckter Rückenlage bestattet, es gab aber auch damals schon Brandbestattungen. Wie zu dieser Zeit üblich, wurden die Toten auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Anschließend erfolgte die Bestattung der Überreste. Bei den Grabbeigaben handelte es sich in erster Linie um kostbaren Schmuck, aufwendig gearbeitete Waffen wie beispielsweise Bronzeschwerter mit Elfenbeingriffen sowie kunstvolle Gefäße. Die wertvollen Güter sind ein Beweis für den regen Handel, den die Hallstätter mit vielen anderen Völkern aus ganz Europa betrieben.

Wer das prähistorische Gräberfeld heute besucht, wird von ihm vollkommen in seinen Bann gezogen. Immer wieder finden Veranstaltungen statt, bei denen Sie den Archäologen und Restauratoren über die Schulter schauen können. Wer mag, kann den Besuch mit einer Wanderung auf einem der Hallstätter Themenwege verbinden. Die ganze Umgebung besitzt eine unbeschreibliche Aura und gehört nicht ohne Grund zu den eindrucksvollsten Regionen im Salzkammergut.

Hohenzoller Wasserfall und Jainzenberg

Der Hohenzoller Wasserfall versteckt sich mitten im Wald und gehörte einst – so heißt es jedenfalls – zu den Lieblings-Kraftplätzen von Kaiser Franz Joseph. Auch heute noch ist der 20 Meter hohe Wasserfall ein wunderbarer Ort, der die Stille des Waldes mit dem Rauschen und Tosen des hinabstürzenden Wassers verbindet. Nicht weit von dem kesselförmigen Auslauf entfernt befindet sich ein schöner Aussichtsplatz, der zum Verweilen wie geschaffen ist.

Allerdings trifft die Redewendung „Der Weg ist das Ziel“ für den Hohenzoller Wasserfall in besonderem Maße zu, denn von Bad Ischl aus führt ein sieben Kilometer langer Rundwanderweg bis hinein in die Schlucht mit dem brausenden Wasser.

Dieser Weg führt um den Jainzenberg herum, und der wiederum hat ebenfalls eine besondere Geschichte, denn um ihn ranken sich zahlreiche Sagen. So soll es im Inneren des Berges einen geheimnisvollen See mit Gold geben. Wie es heißt, leben im Jainzenberg auch noch immer „Zwerge und Bergmandl".

Und wer weiß: Wenn Sie sich an diesem wundervollen Kraftplatz ganz still verhalten, lassen sich die sagenhaften Bewohner vielleicht sogar blicken!

über den Autor

Kerstin Wiesauer

Kerstin Wiesauer ist als Direktrice im Hotel Post am See tätig.

Die Abwechslung zwischen den organisatorischen Tätigkeiten und dem Gästekontakt macht ihr große Freude. Ihre Freizeit verbringt sie am liebsten in der Natur des schönen Salzkammergutes oder bei Unternehmungen mit ihren Freunden.